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Schon viele
Künstler haben sich in diversen Stilen und Epochen dem Meer als Motiv
und Thema genähert – man möchte fast sagen, das Meer ist abgearbeitet.
Ist es aber nicht. Eine zeitgenössische Herangehensweise zeigt die Ausstellung
“Seascapes” von Sven Piayda, die am Freitag, den 19.09.2014, in der Ikosaeder
Galerie in Essen-Frohnhausen eröffnet. Die Ausstellung umfasst neben Fotografien
und Video vor allem auch eine Soundinstallation, die den alten Chanson
“La Mer” von Charles Trenet aufgreift.
Gemeinsam ist allen Arbeiten, die Frage nach Realität und Fiktion. Was
sieht und hört man eigentlich? Die Realität? Oder das, was der Künstler
daraus gemacht hat? Oder letztlich das, was wir aus unserer eigenen Erfahrung
heraus glauben über das Motiv zu wissen? Denn schließlich wissen wir über
das Meer alle etwas: Wir kennen auf unsere ganz persönliche Weise die
Wellen, das Rauschen, den Strand und die Sonne. Mit diesem Vorwissen betrachten
wir die Bilder und glauben ziemlich schnell zu erkennen, was darauf zu
sehen ist. Aber ganz so einfach ist es nicht und an dieser Stelle lohnt
ein zweiter Blick. Sehen wir einen Sonnenaufgang oder eher einen Sonnenuntergang?
Führt der Weg über die Düne zum Meer oder doch woanders hin? Wo steht
eigentlich dieser Liegestuhl? Und wann singt endlich Charles Trenet? Diese
(oder ähnliche) Fragen sollte man beim Besuch der Ausstellung im Hinterkopf
haben.
Aus sicheren Kreisen habe ich erfahren, dass außerdem bei der Vernissage
eine Klassik-Sound-Performance in Kooperation mit der benachbarten Vinyl
Lounge stattfindet. Noch ein Grund mehr, sich am Freitag auf die Socken
zu machen und um 19 Uhr in der Kahrstraße 54 aufzutauchen. Wer das nicht
schafft, der hat am 27.09.2014 um 18 Uhr nochmal die Gelegenheit, dem
Meer bei einem Künstlergespräch auf die Spur zu kommen.
michaela best, blogger and artist
from best-made.de
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