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unsere
wände so dünn wie haut...
zeitgenössische
stadtbilder d-52.raum
für zeitgenössische kunst
2011-07-01 — 2011-07-31 opening 2011-07-01, 7 pm curated
by the d-52 staff, bianca bocatius, katja benner and sabine rolli openening
speech by dr. anja gerritzen sven piayda is expected to be present
In der diesjährigen Sommerausstellung des d-52. präsentieren wir 13 KünstlerInnen,
die sich in verschiedenen Medien mit dem Thema der modernen Stadtlandschaft auseinandergesetzt
haben. Die Auswahl der KünstlerInnen erfolgte durch eine bundesweite Ausschreibung,
deren Ausgangspunkt ein expressionistisches Gedicht von Alfred Wolfenstein darstellt
(http://d-52.posterous.com/). Alfred Wolfenstein beschreibt in seinem 1914 entstandenen
Gedicht "Städter" die Stimmung und Atmosphäre der modernen Großstadt und ihre
Auswirkungen auf die Empfindungen der Menschen. Ausgehend von diesem Text ist
das Thema der Ausstellung die moderne Stadtlandschaft 100 Jahre nach der Entstehung
des expressionistischen Gedichts. Dabei geht es nicht um eine Illustrierung des
Gedichtes, sondern um Werke, die thematisieren, wie sich das Bild der modernen
Stadtlandschaft des 21. Jahrhunderts, das Lebensgefühl und das soziale Leben in
der Bildenden Kunst wiederspiegeln. Im Mittelpunkt steht nicht der Mensch als
Ausdrucksträger, sondern seine urbane Umgebung, die sowohl aus Innen- als auch
Außenraum bestehen kann. Einen besonderen Schwerpunkt setzt die Ausstellung
mit dem Medium der Fotografie, die sich in sehr vielfältiger Weise präsentiert:
Sabine Rolli benutzt die alte Technik der Cyanotypie und schafft damit eine befremdende
Distanz zur Gegenwart, während Sven Piayda seine Fotografie gänzlich am Computer
überarbeitet und damit auf einem technisch ganz anderen Wege die Realitätsfrage
thematisiert. Großformatige Malerei ist vertreten durch Roman Plocharczyk und
Andreas M. Wiese. Das Medium der Installation ist vertreten durch Karla Leonhardt
und Peter Müller. Leonhardt zeigt kleine, identische Gipsmodelle von Hochhäusern,
die ihre Individualität durch die partielle Bemalung erhalten. Müller greift in
seinen Modellen die funktionale und billige Bauweise von Supermärkten auf und
nimmt ihnen durch die Verkleinerung ihre Zweckgebundenheit. (from d-52.de)
the
list of participation artist as following: oliver dignal, juliane duda, merle
forchmann, alexandra friebel, norbert görtz, karla leonhardt, peter müller, sven
piayda, roman plocharczyk, sabine rolli, guntram walter, wolfgang in der wiesche
and andreas m. wiese d-52.raum für zeitgenössische
kunst Rather Straße 52 40476 Düsseldorf Telefon 0211.69 85 532
Öffnungszeiten:
Freitags 17:00 bis 19:00 Uhr Sonn- und Feiertags 15:00 bis 17:00 Uhr
d-52.de/Stadtbilder.html
d-52.posterous.com
d-52.de
Die vierteilige Serie
'Last Effort' zeigt bei Nacht mit Blitzlicht entstandenen Fotografien. Sie wirken
schnappschusshaft und unheimlich, der Ort könnte sowohl verlassen als auch sonst
sehr belebt sein. Auch wenn keine Personen zu sehen sind, manifestieren sie sich
in der Architektur, welche sich offenbar im Kampf mit der Natur befindet, die
sich vom Mensch erobertes Territorial zurückzuerobern versucht. Jener Kampf scheint
noch keinen klaren Sieger hervorzubringen, jedoch mag es auf die titelgebende
letzte Bemühung einer Seite hinauszulaufen. So stellt die Kleinserie die Frage
nach der Ästhetik, Nachhaltigkeit und Anspruch der Architektur. Die Bildserie
ist für Piayda´s Arbeiten verhältnismäßig düster ausgefallen, doch auch hier verweißt
er wiederum auf des Medium selbst: Die Fotografien dokumentieren den Ort nur ausschnitthaft
und haben keinen Anspruch auf seine genaue Darstellung. Jedoch berühren sie mit
ihrer rauen Oberfläche und ihrer Trostlosigkeit die emotionale Ebene des Betrachters
und entlarven die manipulativen Möglichkeiten des Mediums.
In Kooperation mit
der !Mediengruppe Bitnik und Michaela Best fing Piayda bei 'CCTV' frei empfangbare
Signale von Überwachungskameras auf. Das gefundene Material wurde nur minimal
editiert und zeigt reale Überwachungsbilder. Die Omnipräsenz von Medien, speziell
von Überwachungskameras und den von ihnen erzeugten Bildern spielt der Paranoia
zeitgenössischer Großstädter zu, die tatsächlichen Bilder überraschen jedoch mit
ihrer Banalität und Abstraktheit. Das Resultat stellt die Frage nach der Notwenigkeit
der heutigen Bilderflut: "Was kann man auf den Bildern erkennen?" und "Warum gibt
es sie überhaupt?"
svenpiayda.com/photography
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